Wie in unserer letzten Ausgabe von Schwarz und Weiß berichtet, hatte Bürgermeister Dr. Lang im August 2024 die Aufgaben des Ersten Stadtrats René Bacher erheblich reduziert. Mit den Argumenten im Baubereich klare Prioritäten zu setzen, die Kapazitäten des Bauamtes nicht zu überfordern und überhöhte Investitionen zu vermeiden, wurde dem grünen Politiker René Bacher das Baudezernat entzogen.
Für eine sechsstellige Besoldung im Jahr war er seitdem nur noch für einen Fachbereich und zwei Stabsstellen verantwortlich. Demgegenüber führt der Bürgermeister vier Fachbereiche, vier Stabstellen und den städtischen Eigenbetrieb.
Bereits seinerzeit hatten wir uns gefragt, ob die verbliebenen Aufgaben das Amt eines Ersten Stadtrats ausfüllen können. Vom Bürgermeister hatten wir klare Worte gefordert, sofern eine amtsangemessene Beschäftigung des Ersten Stadtrats nicht mehr möglich sein sollte.
Im Dezember 2024 folgte ein weiterer Einschnitt in das Dezernat des Ersten Stadtrats. Wegen erheblicher Mängeln in der Bedarfsplanung für den Kita-Bereich, wurde René Bacher nun auch die Zuständigkeit für diesen wesentlichen Bereich seines verbliebenen Fachbereichs entzogen. Der Erste Stadtrat darf sich zwar weiterhin um den laufenden Betrieb der städtischen Kitas kümmern, aber nicht um mehr deren strategische Ausrichtung.
Wir kennen nicht alle Details, die zu dieser weiteren für den Ersten Stadtrat schmerzhaften Entscheidung des Bürgermeisters geführt haben. Ganz offensichtlich misstraut jedoch der Bürgermeister den fachlichen und organisatorischen Fähigkeiten seines allgemeinen Vertreters und entmachtet ihn sukzessive. Unsere Sorge, dass die Führungsmannschaft des Rathauses nicht optimal aufgestellt ist, wird durch die aktuelle Entscheidung des Bürgermeisters bestätigt.
Die Reduzierungen der Aufgaben von René Bacher haben eine gemeinsame Begründung: Planungsdefizite. Sollte es tatsächlich so sein, dass die Aufgaben eines Ersten Stadtrats die planerischen Fähigkeiten des Amtsinhabers übersteigen, ist nicht auszuschließen, dass sich die Abwärtsspirale der Zuständigkeiten von René Bacher im Jahr 2025 fortsetzen wird.
Wir appellieren dringend an den Bürgermeister, auch bezogen auf seinen Stellvertreter, das Wohl Dietzenbachs im Auge zu haben. Sofern der Erste Stadtrat tatsächlich sein Amt nicht beherrschen sollte und er deshalb nicht mehr amtsangemessen beschäftigt werden kann, schadet dies unserer Stadt. In diesem Fall wäre möglicherweise ein Ende mit Schrecken besser, als ein Schrecken ohne Ende.
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